Bevor Schüler der 4AAMB und 5AHETS die Generalprobe der Oper „Animal Farm“ in der Staatsoper erlebten, setzten sie sich mit dem Inhalt des gleichnamigen Romans von George Orwell auseinander. Bitter – satirisch führt er uns vor, wie eine Revolution, die aus hehren Motiven entsteht, eine gerechtere, die Benachteiligten und Ausgebeuteten gleich behandelnde Gesellschaft geschaffen werden soll immer mehr zu einer totalitären Gewaltherrschaft verkommt. Diesen Degenerierungsprozess schildert Orwell am Beispiel des Aufstands der Tiere auf einem Bauernhof gegen ihre Herren, die Menschen. Es ist eine bedrückende Geschichte, die den Niedergang einer Utopie in eine erschreckende Dystopie schildert: Volksherrschaft verkommt zu Totalitarismus, Demokratie wird zur Diktatur, der Traum zum Albtraum. Den Aufstieg und Fall von Utopien und die Korruption von Macht – ein vernichtender Schluss liefert eine bittere Erkenntnis.

„All animals are equal – but some of them are more equal than others”.

Als Vorbereitung für diese Oper führte Carlos Chamorro von der Wiener Staatsoper an unserer Schule einen Workshop durch. In diesem setzen sich die Schüler kreativ mit der Handlung, den Charakteren und der Musik der Oper auseinander und lernten im szenischen Spiel, gemeinsamen Singen und Improvisationen das Werk noch tiefer kennen. Die Schüler wurden ermutigt, sich in die verschiedenen Charaktere hineinzuversetzen; Themen wie Macht, Unterdrückung und Propaganda wurden bearbeitet. Was folgt auf die Selbstermächtigung Einzelner – die Inbesitznahme von Privilegien, die Unterdrückung anderer; Wünsche nach Machterhalt führen zur permanenten Steigerung von Lügenpropaganda und Gewalt.

Fazit: Die Aufführung in der Wiener Staatsoper war beeindruckend, die Gesangsleistungen atemberaubend. In den Nachbesprechungen im römisch katholischen Religionsunterricht mit Prof. Karin Kuderer, im Ethikunterricht mit Prof. Ralph Kristl, und im Islamunterricht mit Prof. Ermin Sehic konnte die Thematik aufgearbeitet und aktualisiert werden. Das war nicht unser letzter Besuch in der Wiener Staatsoper.

Mag. Karin Kuderer

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